Montag, 3. Februar 2014

Turtle-action

buenos días Hamburgo :) (e Iowa Falls <3)


Seit gestern bin ich wieder in San José, nach meinem zweiwöchigen Schildkröten- Schutz- Projekt am Strand in der Nähe von Samará. Und davon wollte ich euch dringend erzählen. :) Aaaaalso. Am Freitag, den 17.1. sollte es losgehen. Die Infos haben wir von CAS erst drei Tage vorher bekommen, aber daran sind wir mittlerweile gewöhnt... Ticos eben.
Wir (Laura, Charlotte, Ina von CAS und ich) haben uns am Freitag morgen um halb fünf auf den Weg nach San José gemacht, wo der Bus um 5:30 nach Nicoya abgefahren ist.( Meine Gastmutter wollte erst nicht glauben, dass keiner von CAS uns dahin begleitet) Dort mussten wir einen zweiten Bus nach Samará nehmen, von dort aus ein Taxi zum Río de buena Vista (río ist ein bisschen übertrieben, es war eher ein Flüsschen als ein Fluss, aber die Tatsache, dass es in diesem Flüsschen Krokodile gab und wir ihn überqueren mussten hat ihn für mich wieder zu einem Fluss gemacht) und dann noch 15 Minuten am Strand entlanglaufen und das alles vollbepackt mit Taschen und von Müdigkeit überwältigt. Aber na gut, letztendlich sind wir ja heil angekommen. Das Camp bestand aus einem Haupthaus, wo die Küche, der Esstisch, Dusche und Toilette und im oberen Stockwerk das Schlafzimmer untergebracht waren und einem Häuschen des Campleiters Roy und ein paar Zimmer für Angestellte.
Ein bisschen abseits war ein große große Sandfläche eingezäunt und dort waren die Nester mit den Schildkröteneiern. Auf jedem Nest stand ein Käfig aus Draht, damit keine anderen Tiere an die Eier ran können und damit die Schildkröten sich nicht zu weit entfernen, bevor man sie findet.

 
 

Der grobe Tagesablauf sah ungefähr so aus: aufstehen um 5:45 Uhr (mit dem Sonnenaufgang), dann ab 6:00 Uhr mussten wir den Sand aus den alten Nestern (die nicht mehr gebraucht wurden, weil kaum noch Schildkröten zum Eierlegen an den Strand kamen) in Säcke füllen und zum Strand tragen, um sie dort wieder leer zu machen. Um sieben gab's eine kleine Pause und bis acht haben wir die Löcher dann mit frischem Sand vom Strand gefüllt. Zum Glück haben wir das immer so früh gemacht, als es noch nicht so warm war, weil es einfach unglaublich anstrengend war!!
Dann haben wir gefrühstückt, was wir auch echt nötig hatten nach diesem workout (und das ist nicht übertrieben!). Den Rest des Tages konnten wir eigentlich machen was wir wollten: lesen, schwimmen gehen, surfen (Roy hat Surfstunden angeboten), chillen, schlafen, whatever ( Manchmal hat uns Roy auch dabei geholfen eine Kokosnuss zu pflücken und zu öffnen und dann haben wir einfach mal ein paar Kokosnüsse gegessen und das Kokoswasser getrunken. Welcome to Costa Rica). Gegen zwölf gab es dann auch schon wieder Mittagessen und gegen fünf Abendessen. Danach waren unsere Möglichkeiten echt eingeschränkt, weil wir keinen Strom hatten und deswegen mit einer Kerze als Lichtquelle auskommen mussten.
 
 
das Kokosfleisch


Einmal am Tag hatte jeder zwei Stunden lang Schicht. Währenddessen mussten wir zu zweit alle 15 Minuten zu den Nestern gehen, um zu gucken ob Schildkröten geschlüpft sind.
Die ersten zehn Schildkröten aus jedem Nest mussten gewogen und vermessen werden und danach haben wir sie zum Meer gebracht und gewartet bis sie ins Wasser gelaufen sind.
In der Nacht hatten wir auch noch mal eine zwei-Stunden-Schicht und saßen dann bei Kerzenschein zu zweit, lesend oder Karten spielend oder so am Tisch im Camp und sind alle 30 Minuten zu den Nestern gegangen. Die aller erste Schildkröte die ich gefunden hab, war direkt am ersten Tag und gehörte zu denen, die ich vermessen musste. Aber irgendwann wurden die Schildkröten eher ein bisschen anstrengend, da sie die Vorliebe hatten nachts rauszukommen. Einmal stand ich die gesamten zwei Stunden mit meiner Schichtpartnerin Sheila am Strand um 34 Schildkröten sicher ins Wasser zu bringen. Es war sau kalt und irgendwann langweilig und anstrengend und wir wollten nur schlafen. Und wenn wir nicht am Strand waren mussten wir ziemlich oft gegen die Waschbären kämpfen, die sich nachts an unsere Essensvorräte gemacht haben. Vor einiger Zeit hatte Roy einen Hund und deswegen kamen keine Waschbären, aber mittlerweile sind sie nicht mehr scheu und kommen auf wenige Meter an einen ran und lassen sich dummerweise nicht bloß mit Licht oder Krach vertreiben. Es war ein ständiger Krieg!
Zweimal in der Woche mussten wir das Camp saubermachen. Das Klo, die Tische und den Boden putzen, die Matratzen zum Trocknen in die Sonne legen und alles durchfegen.
An einem dieser Putztage mussten wir ein Nest ausgraben, weil es die normale Zeit, die Schildkröten zum schlüpfen brauchen, schon überschritten hatte und wir die lebenden Schildkröten da auch wirklich lebend raushaben wollten. Es war eine unglaublich anstrengende und eklige Erfahrung. Wir haben zwar einige lebende gefunden, aber auch viele tote oder nur halb entwickelte. Die Eier waren in allen möglichen Verfassungen: leer, voll, offen, vergammelt.
Je weiter man gebuddelt hat, desto schlimmer wurde der Geruch und die Maden...
In einem der Nester, die wir ausbuddeln mussten, waren Eier einer seltenen Schildkrötenart, von denen nur so 10-12 Schildkröten jedes Jahr an den Strand kommen um ihre Eier abzulegen. Die sind größer, schneller und aktiver. Ich werde ein Video hochladen von einer, die grade ins Meer läuft. Nur dass ihr euch keine falschen Vorstellungen macht, so schnell waren nicht alle!!
 
 



An einem Tag hatten wir sogar eine kleine Schlange im Camp, die sich aber nicht wirklich für uns interessiert hat... Und Brüllaffen direkt nebenan, die nachts echt anstrengend laut waren. Oh und ich hab mir aus Versehen einen Skorpion mitgebracht... er war irgendwie in meine Kulturtasche reingekommen und als ich zu Hause meine Sachen ausgepackt habe, fiel er aus meiner Kulturtasche raus. Mein Gastvater hat gemeint, je kleiner desto gefährlicher und dummerweise war der ziemlich klein...
Naja, aber alles in allem waren es super schöne und entspannte zwei Wochen und eine schöne Erholung vor dem Schulanfang!
Ich werde noch mehr Fotos hochladen vom Strand und vom Camp und so weiter. Die sind dann auf der Seite für die Fotos :)
Ich versuche wieder öfter zu schreiben, aber ich weiß nicht ob das klappen wird weil ich ja jetzt wieder zur Schule muss...
Ich hoffe euch allen geht's gut, wo auch immer ihr seid.
hasta luego

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